Musik nicht nur aus der Konserve

Die Geschichte der konservierten Musik beginnt bereits im vorletzten Jahrhundert. Vollautomatische Pianos waren dazu in der Lage, Werke aus der klassischen Musik gänzlich ohne Pianisten wieder zu geben. Und dabei wurde nicht nur die Komposition Note für Note abgespielt, es konnten sogar die persönlichen Spielarten unterschiedlicher Künstler dargestellt werden. Dies wurde dadurch erreicht, dass während des Spiels des Künstlers ein Metallstreifen gestanzt wurde, der wiederum dazu in der Lage war, die Aufnahme mit allen Finessen des einspielenden Pianisten wieder zu geben. Das erste digitale Speichermedium war geschaffen. Wer es genau nehmen möchte, kann die Ursprünge der Konservierung von Musik sogar noch weiter zurück datieren.

Denn das niederschreiben einer Partitur hatte im Grunde keine andere Absicht. Die weitere Geschichte der Konservenmusik ist uns allen bekannt: Es folgte die Schallplatte und das Grammophon und schon Mitte der 1980er Jahre wurde unsere Musik digital: Die Audio-CD umfasste eine Speicherkapazität von rund 800 Megabytes, was zu einem Zeitpunkt als die Heimcomputer noch mit einem Arbeitsspeicher von 64 Kilobytes leben mussten, eine erstaunliche Errungenschaft. Die Versuche, die gute alte Audio-CD durch ein Medium zu ersetzen, das mit höherer Qualität noch bessere Klänge in die Wohnzimmer zauberte, waren nicht nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Tatsächlich war die Klangqualität von Musik bald schon nicht mehr wirklich die treibende Kraft der Innovationen. Viel interessanter schien es auf einmal, eine möglichst effektive Komprimierung der Musik zu erreichen, um über das Internet jederzeit auf alle verfügbaren Werke zugreifen zu können. Der Freund der Popmusik und des Schlagers war von dieser Entwicklung begeistert, manche Klassikfans hingegen wenden sich bis heute von diesem Konzept ab. Denn was nützt ein 90-Personen Orchester, wenn mindestens 50 spielende Musiker aus der Aufnahme herauskomprimiert werden. Am besten klingt Musik natürlich nach wie vor dann, wenn sie live gespielt wird. Auf einer Party sollte man deshalb über ein ambitioniertes Partymusiktalent wie Turboreini nicht verzichten.